Schrecklich. Und schön. Furchtbar. Und faszinierend. Beklemmend. Und bezaubernd. Die World Press Photos sind ein Symbol für das Sowohl-als-auch unserer Zeit. Die Welt schockiert uns jeden Tag, ebenso wie sie uns auch immer wieder aufs Neue begeistert. Das wird die Ausstellung auch in diesem Jahr beweisen, verspricht Initiator Claus Spitzer-Ewersmann.
Warum interessieren uns Fotos? Welche Bilder packen uns? Wie gehen die Fotografen ihren Job an? Mit Fragen wie diesen beschäftigten wir uns vor drei Jahren, als wir erstmals darüber nachdachten, die Ausstellung der weltbesten Pressefotos nach Oldenburg zu holen. Uns hatten diese Bilder in ihren Bann gezogen. Wir blickten in die Augen eines um seine verstorbene Tochter trauernden Vaters. Wir sahen eine desillusionierte Familie am Rand der zerbombten Straße. Wir zeigten uns entsetzt über die Gruppe verzweifelter Flüchtlinge auf dem tosenden Meer. Diese Aufnahmen trafen uns mitten ins Herz.
Zahlen und Emotionen
Wir geben es gern zu: Niemand von uns wusste zu diesem Zeitpunkt, wie die Oldenburger und unsere auswärtigen Gäste auf diese Bilder reagieren würden. Würde sich überhaupt jemand dafür interessieren? Antworten gab es bereits am ersten Tag der Ausstellung: Schlangen an der Kasse, Rudelbildung vor den Fotos, Diskussionen, Emotionen. Ältere Damen und Herren kamen auf uns zu und bedankten sich. „Schön, dass Sie uns diese Momente schenken!“ 14.300 Besucher zählten wir am Ende. Unfassbar.
Eine Eintagsfliege? Ja, diese Sorge hatten wir im zweiten Jahr. Würde sich der Erfolg der Premiere wiederholen lassen? Keiner wusste es. Schon nach wenigen Tagen aber war klar: Auch unsere zweite Ausstellung wurde von den Besuchern zu ihrer Ausstellung gemacht. Es hatte sich offenbar herumgesprochen, dass es hier Fotografie im Weltklasseformat zu sehen gibt, wie sie sonst in Oldenburg und im ganzen Nordwesten nicht gezeigt wird. Und die Zahlen? 15.800.

Licht- und Schattenseiten
Das ist natürlich keine Garantie, dass auch die dritte Auflage eine ähnliche Erfolgsstory wird. Aber wir sind guten Mutes. So wie beim ersten Mal. Was können unsere Besucher erwarten? Natürlich wieder die Arbeiten von Fotografen, die die Licht- und Schattenseiten unseres Lebens ehrlich dokumentieren, Extremsituationen zeigen und immer Partei für die Menschlichkeit ergreifen. Gerade deshalb sprechen sie unsere Gefühle an. Zudem stellen wir auch diesmal Fotografen vor, die uns aufgefallen sind und bei denen sich der zweite Blick lohnt. Selbstverständlich stehen erneut Diskussionen, Filme und Vorträge im Veranstaltungskalender, ebenso das Programm „Sieh die Geschichte“, das speziell auf Schüler zugeschnitten ist, und als kleine Ausstellung in der Ausstellung das „Digital Storytelling“.
Leidenschaft und Engagement
Wir sind glücklich und stolz, dass die World Press Photos von den Oldenburgern und den Bewohnern der Region so großartig angenommen werden. Unser Dank gilt unseren Sponsoren, Förderern und Partnern ebenso wie dem Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement diese drei besonderen Wochen erst möglich machen.
Wir wünschen Ihnen auch jetzt wieder viele interessante Erkenntnisse. Nehmen Sie sich Zeit, gehen Sie Ihren Besuch in Ruhe an. Lassen Sie die Bilder auf sich wirken. Sie werden es nicht bereuen.