Willi Rolfes ist Autodidakt. Seine Kenntnisse und Fertigkeiten brachte er sich selbst bei. Heute ist er ein bekannter Naturfotograf mit zahlreichen Veröffentlichungen und Auszeichnungen. Mit vielen seiner Arbeiten folgt er dabei seinem Freund und Vorbild Fritz Pölking, einem Wegbereiter der modernen Tierfotografie in Europa.
Zur „Blauen Stunde“ herrschen ganz besondere Lichtverhältnisse, die allem einen mystischen Schein verleihen. Naturfotograf Willi Rolfes fängt sie in seiner Bilderreihe gekonnt ein. Seit 1981 widmet sich der 55-Jährige der Abbildung der Natur und ihrer Bewohner. Dabei legt er sehr viel Wert auf eine Beziehung zum Motiv; teilweise investiert er Jahre in seine Projekte, die eine beeindruckende Vielfalt aufweisen. So lichtet Rolfes in „Quelle des Lebens“ Wasser künstlerisch als Bach, Tropfen, Ozean und Eisgebilde ab. „Mythos Rotwild“ zeigt die Brunftzeit der Rothirsche, in „Vögel des Glücks“ fängt er den Zug der Kraniche mit der Kamera ein. Seine besondere Leidenschaft gilt bei all den Projekten dem großen Goldenstedter Moor. Seine Reihe „Lebensraum Moor“ befasst sich mit dem Ökosystem und der Vielzahl seiner tierischen Bewohner, während das Projekt „Nebelmoor“ die Landschaft in geheimnisvoller Nebelatmosphäre zeigt.
Gründer der Stapelfelder Fototage
Rolfes’ facettenreiche Porträts von Lebewesen und Landschaften finden sich in zahlreichen Büchern wie „Deutschlands Natur“, „Frei! Sehnsuchtsvoll leben.“ oder „Hommage an das Moor“. Die ARD band seine Arbeiten in die Reihe „Expeditionen ins Tierreich“ ein. Zudem gründete der gebürtige Lohner gemeinsam mit Fritz Pölking und zwei weiteren Naturfotografen Anfang 2000 die Fotografengruppe blende4.com. Mit Pölkings Tod im Jahr 2007 löste sich die Gruppe jedoch auf.
Die Leidenschaft für die Fotografie brachte Rolfes, der hauptberuflich als geschäftsführender Direktor der Katholischen Akademie Stapelfeld tätig ist, auf die Idee, die „Stapelfelder Fototage“ ins Leben zu rufen. Das Festival findet 2020 zum neunten Mal statt und bietet seinen Besuchern neben Vorträgen und der feierlichen Eröffnung einer alljährlichen Fotoausstellung zahlreiche Workshops an. Unter dem Titel „Nachgefragt“ können sich die Gäste mit den Referenten und Fotografen wie Dr. Ferry Blömer, Theo Bosboom und Stephan Fürnrohr über ihre Arbeiten austauschen und Hintergründe zu den Projekten erfahren.
Entwickler kreativer Konzepte
Auch privat investiert Willi Rolfes viel Zeit in das Organisieren und Durchführen von Workshops, in denen er seine Kenntnisse und Fertigkeiten an Interessenten vermittelt. So bietet er mit seinem Kollegen Niall Benvie eine Exkursion in den schottischen Cairnogorms Nationalpark an, um kreative Konzepte für die Naturfotografie zu erarbeiten. Neben den täglichen Ausflügen gehören Bildbesprechungen und Bildkompositionen zur Tagesordnung. Auch zur Entstehung und Konzeption eines eigenen Bildbands wird ein viertägiges Seminar mit Themen wie Editierung und Storytelling angeboten. Ein dritter Workshop setzt sich mit alten und inspirierenden Baumgestalten im Oldenburger Münsterland auseinander. Diese werden nicht nur abgelichtet, sondern porträtiert und künstlerisch interpretiert.
Der Workshop, den Willi Rolfes im Programm der World-Press-Photo-Ausstellung in Oldenburg anbietet, wird sich auf vergleichbare Weise mit der Darstellung von Bäumen befassen und dabei insbesondere den Oldenburger Schlossgarten unter die Lupe nehmen.
Achtung: Der Workshop ist bereits ausgebucht! (Stand 24.1.2020)