Dichte Rauchschwaden steigen gen Himmel, ein Junge schwingt eine Bildröhre wie eine Trophäe über dem Kopf, Arbeiter kauern vor einem Berg von Elektronikschrott, trostlose und zerstörte Landschaften, Böden durchtränkt mit giftigen Chemikalien. Der Fotograf Kai Löffelbein reist seit Jahren um die Welt, um für seine fotografischen Langzeitprojekte die sozio-ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Digitalisierung und Globalisierung abzubilden. Sein Interesse gilt globalen Produktions- und Wertschöpfungsketten und der Frage, welche Position der Mensch innerhalb dieser einnimmt.
Kai Löffelbein zeichnet die undurchsichtigen Wege westlichen Elektroschrotts nach: auf der Mülldeponie von Agbogbloshie in Ghana, in der Müllhauptstadt Guiyu in China und in den Hinterhofhalden von Neu-Delhi in Indien. Seine Fotografien zeigen eindrücklich, wie ausgediente Altgeräte aus Europa und anderswo in Entwicklungs- und Schwellenländern von Kindern, Jugendlichen und Frauen zerlegt und verbrannt werden, um an verwertbare Metalle zu kommen. Sie verdienen damit etwas Geld, doch zahlen dafür oftmals mit ihrer Gesundheit.
Für seine Aufnahme von einer ghanaischen Müllkippe wurde Kai Löffelbein 2011 mit dem Titel „UNICEF-Foto des Jahres 2011“ ausgezeichnet.
Eine Veranstaltung im Rahmen der World-Press-Photo-Ausstellung Oldenburg.
Eintritt: 5 Euro. Bitte nutzt den Vorverkauf auf Eventbrite: Zum Vorverkauf