Ulf Duda

It’s not the medium – it’s the slam

Impro-Slam zu aktuellen Ausstellungsbildern

Mit dem Improslam werden im diesjährigen Rahmenprogramm kreative, emotionale und vor allem spontane Interpretationen der World Press Photos auf die Bühne gebracht. Zu jeder World-Press-Photo-Ausstellung in Oldenburg gehört ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Vorträge, Workshops und die Sonntagsmatineen haben sich bereits etabliert. 2024 gibt es eine neue Kooperation, die eine spannende Veranstaltung mit sich bringt.

„Improslam: WPP Edition” heißt das neue Format, das in Zusammenarbeit mit dem SpontanOL – dem Improtheaterfestival Oldenburg – entstanden ist. „Seit 2015 ist das SpontanOL DAS Festival für spontane Kunst hier im Nordwesten“, sagt Jürgen Boese, Kulturreferent beim Studentenwerk Oldenburg und künstlerischer Leiter des Festivals. Es bietet damit 8 Tage lang eine Plattform für künstlerischen Austausch und viele spannende Formate mit Platz für jede Menge Spontanität. Das Highlight ist seit fast 20 Jahren die alljährliche Oldenburger Impromeisterschaft. Eingeläutet wird das diesjährige SpontanOL mit dem WPP-Improslam am 6. März.

Und was genau ist nun ein Improslam? Ganz einfach: Beim Improslam bekommen die Teilnehmenden eines der World Press Photos aus der aktuellen Ausstellung gezeigt und müssen dann dazu einen improvisierten Slam performen. Das kann Theater, Tanz oder Gesang sein, den Emotionen und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 

Interpretieren, improvisieren und mitreißen

Insgesamt zehn Slots gibt es, die jeweils von einer Person oder einem Zweierteam besetzt werden. Je Slot wird ein zufälliges World Press Photo per Beamer an die Wand geworfen. Je Foto gibt es eine Darbietung. Eine unabhängige, fünfköpfige Jury entscheidet am Ende, wer ins Finale einzieht. Das Publikum kann durch seine Interaktion und besonders lauten Applaus hier seinen Teil beitragen. 

Das Motto des Abends ist klar: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, aber ein Bild kann auch tausend Worte provozieren, inspirieren, kreieren. Die Fotos und die Geschichten dahinter sollen gemeinsam entdeckt, interpretiert und gefühlt werden.

Gesine Geppert und Jürgen Boese

Medium neu gedacht

Die Slamveranstaltungen an sich sind nichts Neues. Das Format „It’s not the medium – it’s the slam“ hat das Kulturbüro des Studentenwerks gemeinsam mit der Sparte 7 des Oldenburgischen Staatstheaters vor einigen Jahren entwickelt. 

„Wir wollten als große Kulturinstitution nicht einfach noch einen Poetry Slam anbieten, sondern etwas Neues finden, uns neu vernetzen“, sagt Gesine Geppert von der Sparte 7 und fügt hinzu: „Also haben wir uns überlegt, auf welche Arten man noch slammen könnte – und uns sind einige eingefallen.“. So gab es bereits einen Tagebuch-Slam, einen Song-Slam, einen Foto-Slam, einen Tanz-Slam und einen PowerPoint-Slam. 

Zum ersten Mal sind diesmal also nicht die Darstellungsformen vorgegeben, sondern über das Medium Foto die Inhalte der Slams. Jürgen Boese freut sich besonders über diese Neuheit. „Wir erobern neue Sparten, einen neuen Ort und laden Menschen zum Mitfühlen und Mitfiebern ein“, sagt er.

Dabei sein

Der Improslam fand am 6. März um 20 Uhr im Hörsaal G der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Ammerländer Heerstraße 114-118, statt.